Hilfspakete Cecilia Foundation Uganda April 2020
In Uganda gibt es, Stand 26. April 2020, 76 bestätigte Covid-19 Erkrankungen. Die ugandische Regierung hatte nach Ostern beschlossen, die Ausgangsbeschränkungen, die seit Ende März gelten, bis zum 5.Mai 2020 beizubehalten. Der Grund ist die Unsicherheit und die damit einhergehende Sorge, dass nicht bekannt ist, wie viele Menschen der Bevölkerung an Covid-19 unwissentlich infiziert sind und das Virus unter Umständen weiter verbreiten. Es gibt Tests, aber noch zu wenige. Jetzt fehlen bei sehr vielen Menschen jegliche Einnahmequellen. Die Versorgung mit Lebensmitteln wird zu einem zunehmenden Problem.
Die Regierung hat zwar mit den letzten angeordneten Ausgangsbeschränkungen die Gesellschaft dazu aufgerufen, dem Staat bei der Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln zu helfen. Die flächendeckende Versorgung mit Lebensmitteln darf jedoch nur von der Regierung organisiert und durchgeführt werden, mit Hilfe von Militär und Polizei, und den Gemeinderäten vor Ort. Allerdings fehlt jegliche Struktur zur Verteilung! Nach 3 Wochen haben sehr viele Menschen und Familien noch gar keine Hilfe bekommen. In den Städten ist die Not am größten. Die Menschen leben von der Hand in den Mund. Es gibt keine Landwirtschaft, somit keine Versorgungsmöglichkeit. Mit den Ausgangsbeschränkungen ohne irgendwelche Jobs und kleinere Arbeiten, gibt es keine Möglichkeit selbst Lebensmittel für die Familie zu besorgen. Die Menschen müssen sich untereinander helfen, um in dieser Not irgendwie zu überleben. Die Not ist oft sehr akut! Um die Not zu lindern nehmen viele Organisationen die Hilfe selbst in die Hand und versuchen zu helfen, indem sie die Lebensmittel selbst direkt an die Menschen verteilen. Da die Verteilung aber ausschließlich in den Händen der Regierung liegt, ist dies auch mit dem Risiko verbunden, bei der Hilfe entdeckt zu werden. Man könnte verhaftet und angeklagt werden. Wer Lebensmittel verteilt, macht es heimlich.
Weil die staatliche Unterstützung vor Ort nicht funktioniert und die Not sehr groß ist, erreichte uns von Father Joseph Mpagi - dem Vorsitzenden der Cecilia Foundation - die Bitte, die Schwächsten und die in starke Not geratenen Familien, deren Kinder die Cecilia Schools besuchen, mit Hilfspaketen zu unterstützen. Zumindest für die Familien und deren Kinder, die bisher zu Hause schon kaum zu Essen hatten und für die auch die Bezahlung der Schulgebühren sehr schwierig war.
Der Vorstand war sich einig, dass der Cecilia Förderverein e. V. in dieser Situation mit dem von Father Joseph Mpagi vorgeschlagenen und geplanten Hilfspaketen für 30 Familien im Gesamtwert von 1400.- € helfen sollte, als Beitrag zur Linderung von in Not geratenen Familien. Ein Hilfspaket je Familie umfasst: 50 kg Maismehl, 15 kg Bohnen und wichtig: Flüssigseife für die Handhygiene.
Nach einem einstimmigen Beschluss sämtlicher Vereinsmitglieder bis zum 19.04.2020 per Mail für das Hilfsprojekt (die Abstimmung erfolgte gemäß Artikel 2 § 5 Vereine und Stiftungen, der seit 27. März 2020 geltenden ergänzenden Gesetzgebung zur Abmilderung der Covid-19-Pandemie im Zivilverfahrensrecht ohne Vereinsversammlung), wurde das Geld zeitgleich über Western Union an die Cecilia Foundation Uganda überwiesen.
Father Joseph Mpagi startete gleich am darauf folgenden Tag. Er darf, wie alle Menschen, nicht mit seinem Auto unterwegs sein. Er hat für den Kauf der Hilfsgüter für jeden Tag einen Pick-up gemietet. Als Ausnahme ist der Warentransport mit Pick-ups gestattet. Er hat die Hilfsgüter in mehreren Etappen eingekauft und direkt an der Schule gelagert, um nicht entdeckt zu werden. Von der Schule aus gab es für ihn nur die Möglichkeit alles mit seinem Moped, dem „Bodaboda“, zu den weit entfernten Familien zu bringen. Gleich am selben Tag, am 20.4. hat er begonnen, die Familien mit Hilfspaketen zu versorgen. In kleineren Mengen, schrittweise! Zum einen sind größere Mengen zu schwer für das Moped und zum anderen ist es, wie bereits erwähnt wichtig, nicht die Aufmerksamkeit der Sicherheitsbehörden auf sich zu ziehen. Am dritten Aktionstag gab es heftige Regengüsse und es war unmöglich, mit dem „Bodaboda“ - irgendwohin zu fahren. Deshalb holten einige Familien kleinere Mengen ihres Hilfspakets selbst zu Fuß ab. Am Freitag nach 4 Tagen, hatte Father Joseph alle Hilfspakete – Lebensmittel und Seife - verteilt.
Es gibt große Dankbarkeit und Freudentränen. Die Schulen der Cecilia Foundation werden jetzt als Teil der großen Gemeinde gesehen. Leider konnte nicht jede Familie ein Hilfspaket erhalten. Einige waren sehr enttäuscht und traurig darüber. Die Cecilia Schools werden von Kindern von weit über 100 Familien besucht.
Woran macht man fest, wer am dringendsten Hilfe braucht, wo alle Hilfe brauchen!? Kriterien für Father Joseph Mpagi bei der Verteilung waren: die Anzahl der Kinder, die Notsituation der Eltern und der Gesundheitszustand der Familie.
Einige Fotos zeigen Kinder alleine zu Hause. Ihre Eltern sind schon früh in der Nacht los, um Essen zu suchen. Einige sind Waisenkinder mit Verwandtschaft oder bei den Großeltern.
Für uns als Verein ist es wichtig, dass jede Unterstützung schnell und direkt an die Menschen vor Ort kommt, die in Not sind und Hilfe brauchen. Das ist uns dieses Mal dank Father Joseph und der Cecilia Foundation gut gelungen. Das Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, eine zuverlässige Partnerorganisation vor Ort zu haben, die die Lage der Menschen gut kennt, und die erforderliche Hilfe gut umsetzen kann.
























